Allergiestudien

Wissenschaftliche Studien zur Pferdeallergie mit Curly Horses der Praxis Dr. Mitlehner

Der Grund, warum Curly Horses eine Allergiker freundliche Eigenschaft zugeschrieben wurde, ist nicht aufgeklärt. Es fehlen eindeutige wissenschaftliche und empirische Studien, die diese Eigenschaft begründen.

Es ist aber aus vielen Berichten auch bekannt, dass bei längerem Umgang von Pferdehaarallergikern mit Curly Horses die Allergieneigung gegenüber normalen anderen Pferden sich reduziert, so dass eine desensibilisierende Eigenschaft dieser Pferde bestehen könnte.

Unser Angebot – unser Programm

Ziel unserer Tätigkeit in der Curlyfarm ist es, nicht nur diese Pferde zu züchten und allergische Reiter zu betreuen, sondern auch die Daten allergischer Reiter auszuwerten, um endlich Klarheit über die Frage der Hypoallergenität dieser Pferde zu bekommen. Die Allergieteste mit den Haaren der Curly Horses werden ebenso wie das Verhalten der Lungen- und Nasenfunktion (FEV1, PEF und PNIF) während des Reitens dokumentiert: Sämtliche klinische und medizinische Befunde während des Pferdekontaktes werden aufgezeichnet.

Im Hintergrund steht immer auch eine medizinische Betreuungsbereitschaft für den Fall, dass ein Patient auf die Pferde oder einen anderen Umgebungsstoff reagiert.

Durch dieses ganzheitliche Pferdekonzept kann sichergestellt werden, dass im Alltagsbetrieb Pferdehaarallergiker gut vorbereitet und sicher kontrolliert ihr Hobby oder Ihren Beruf ausüben können.

Aktuelle und bisherige Curly Horse Studien unserer Einrichtung und der Kooperationspartner

  1. Allergy against horses: Are curly horses an alternative for horse allergic-riders? A pilot observational case study [pdf] W. Mitlehner, Allergojournal 2013;22,244-251
  2. Horse Allergy: Curly Horses Allow Horse Allergic Riders To Ride Again – An Observational Study W. Mitlehner, H.C. Mitlehner, B. Niggemann, Pneumologie 2015;69(12):711-718. DOI:10.1055/S-0034-1393396
  3. Tolerance Induction of Horse Allergy by Horse Contact with Curly Horses. Toleranzinduktion durch Pferdekontakt zu ABCR Curly Horses bei einer Pferdeallergie. W. Mitlehner, H.C. Mitlehner. Pneumologie 2017; 71(07): 480-483. DOI: 10.1055/s-0043-108137 
  4. Quantification of breed-specific allergen content in horse hair. B Janssen-Weets, E Zahradnik, W Mitlehner, I Sander, T Brüning, M Raulf. Allergo J Int 2017; 26, 50
  5. „Lower allergen levels in hypoallergenic Curly Horses? A comparison among breeds by measurements of horse allergens in hair and air samples“ Zahradnik E, Janssen-Weets B, Sander I , Kendzia B, Mitlehner W, May C, Raulf M; PLoS One. 2018 Dec 12;13(12):e0207871. doi: 10.1371/journal.pone.0207871. eCollection 2018.
  6. Mitlehner A, Mitlehner C, Reißmann M, Stoll P, Swoboda I, Mitlehner W. Horse allergy: Curly Horses can mediate immune tolerance. Pneumologie. 2023 Oct 12. English. doi: 10.1055/a-2101-9533. Epub ahead of print. PMID: 37827498 :

Aktuelle Studie Nr. 3:

Zusammenfassung

Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie Nr. 6, die wir zusammen mit Forschungsbereichen der Humboldt Universität Berlin und der Hochschule Wien durchgeführt haben.

Diese Studie will die Hypothese testen, ob nach einem dreijährigen reiterlichen Kontakt ausschließlich zu Curly Horses bei symptomatischen pferdeallergischen Reitern, die an einem pferdeallergischen Asthma bronchiale, Rhinokonjunctivitis und/oder Ekzem leiden, eine Toleranzinduktion eintritt.

Das primäre Ziel der Studie ist es, bei pferdeallergischen Reitern zu untersuchen, ob bei regelmäßigem Curly Horse Kontakt in einen Zeitraum von bis zu drei Jahren sich eine geringere Reaktivität im nasalen Provokationstest für Pferd ergibt und die Reiter so in die Lage versetzt werden können, nach diesem Zeitraum Kontakt zu anderen Pferderassen haben.

Das sekundäre Ziel der Studie ist es, die klinischen Symptome , die Nasen-und Lungenfunktion während der Studiendauer bei pferdeallergischen Patienten zu monitoren.

Hintergrund für die Studie

Seit etwa 1971 wird angenommen, dass pferdeallergische Reiter im Umgang mit Curly Horses deutlich weniger allergische Reaktionen zeigen, als beim Umgang mit Pferden anderer Rassen. 1 In einzelnen Veröffentlichungen ist sowohl hierfür ein positiver Einzelnachweis 2 als auch ein Ausschluss einer Hypoallergenität dargestellt worden. 3  Weitere wissenschaftliche Arbeiten fehlen bis 2013. Erst 2013 konnte in einer Pilotstudie an 10 pferdeallergischen Reitern klinisch eine deutliche verminderte allergische Reaktion bei Kontakt zu diesen Pferden bestätigt werden, 4 die dann in einer vergrößerten Zahl von betroffenen Reitern bestätigt wurde. 5

Bei einer Befragung über „Facebook“ erhielten wir von 16 pferdeallergischen Curlyhaltern die Nachricht, dass ihre Allergie gegenüber anderen Pferden durch den Einsatz von Curly Horses deutlich zurückging oder gar verschwand. Die Curlyfarm Klappholz hat beobachtet, dass bei den hier untersuchten Reitern im Laufe von Monaten anfängliche allergische ausgeprägte Reaktionen signifikant zurückgingen, so dass viele der hier getesteten Reiter nach einem Zeitraum von weniger als einen Jahr problemlos und ohne allergische Reaktionen mit diesen Pferden umgehen können, sie putzen und liebkosen können (Speichelkontakt). Daher erscheint es sinnvoll, diese klinisch beobachtete Toleranzentwicklung einer prospektiven klinischen Studie zu unterziehen. Die Studie wird durchgeführt mit den vorhandenen Einrichtungen der Curlyfarm Klappholz, die auf Grund ihrer Lage und Ausstattung einen zu Curlyhorses isolierten Zugang ohne den Einfluss anderer Pferde ermöglicht(>500 Meter Abstand zum nächsten Pferdestall) 6

  1. Thomas S, Gaier D, Bowling A. Myth and mystery: the curly horse in America. 1989; ↩︎
  2. Kurschner A. Anamnese und In-vitro-allergologische-Untersuchungen bei Pferdeallergien und Toleranz gegenüber Curly-Horses; 2004. ↩︎
  3. Felix K, Ferrandiz R, Einarsson R, Dreborg S. Allergens of horse dander: comparison among breeds and individual animals by immunoblotting. Journal of allergy and clinical immunology. 1996;98(1):169{171. ↩︎
  4. Mitlehner W. Allergy against horses: Are curly horses an alternative for horse allergic riders? A pilot observational case study. Allergo J. 2013;22(4):244{251. ↩︎
  5. Mitlehner W. Hey Doc: Sind Curly Horses (Lockenpferde) eine Alternative für pferdeallergische Reiter. Allergo J. 2013;22:53. ↩︎
  6. Elfman L, Brannstrom J, Smedje G. Detection of horse allergen around a stable. International archives of allergy and immunology. 2007;145(4):269{276) ↩︎

End – Ergebnis der Studie:

American Bashkir Curly Horses gelten als hypoallergen, was jedoch nicht klinisch bewiesen ist. In der vorliegenden Studie wurde die Wirkung der Exposition zu Curly Horses bei 141 Pferdeallergikern untersucht, indem die Lungenfunktion und der nasale Fluss während des Kontakts mit Curly Horses gemessen wurden. Der kontinuierliche Kontakt mit Curly Horses, einschließlich Reiten und Bürsten, verringerte die Reaktivität der allergischen Reiter, gemessen an FEV1, PEF und PNIF. Nachfolgende Besuche (bis zu 40 oder mehr Reitstunden) verringerten die Reaktivität gegenüber den Curly Horses weiter. Sehr starke allergische Reaktionen auf Curly Horses traten nur in 72 von 1312 Reitstunden auf, hauptsächlich in den ersten zehn Reitstunden. Bei 41 der 141 Patienten wurde weiter untersucht, ob eine wiederholte Exposition zu Curly Horses eine Toleranz gegenüber anderen Pferden induzieren könnte. Die Patienten der Toleranzinduktionsstudie wurden jährlich mit einem nasalen Provokationstest auf eine Pferdeallergie getestet. Die Toleranzinduktionsstudie zeigte, dass die Exposition gegenüber Curly Horses bei 88% der Patienten, die die Studie abschlossen, eine Immuntoleranz gegenüber anderen Pferden auslöste.

Um den Mechanismus zu verstehen, der die Hypoallergenität verursacht, führten wir IgE-Immunoblots durch, um festzustellen, ob Curly Horse-Haare IgE-bindende Proteine enthalten. Es wurden jedoch keine Unterschiede in der IgEReaktivität zwischen Curly Horses und Nicht-Curly Horses festgestellt. Darüber hinaus zeigten die Patienten der Immuntoleranzstudie keine verringerte IgE-Reaktivität gegenüber Haaren von Curly Horses oder Nicht-Curly Horses, obwohl die Patienten eine Toleranz entwickelt hatten. Allerdings fanden wir bei den Studienpatienten steigende Werte von IgG-Antikörpern gegen Pferde. Insgesamt deuten unsere Daten stark darauf hin, dass eine kontinuierliche Exposition zu Curly Horses eine Immuntoleranz induzieren kann, sodass diese Patienten nicht mehr auf Pferde reagieren. Der Grund für die geringere klinische Allergenität von Curly Horses bleibt unklar, aber die Daten legen nahe, dass blockierende IgG-Antikörper bei der Entwicklung der Immuntoleranz von Bedeutung sein könnten.